LSB, Thüringer Sportjugend und Sportministerium vereinbaren zum Landesjugendausschuss "Jahr des Schulsports 2024"
Medieninformation Thüringer Sportjugend, 8. November 2023
Landesjugendausschuss: Landessportbund, Thüringer Sportjugend und Sportministerium vereinbaren „Jahr des Schulsports 2024“
Die Thüringer Sportjugend, der Jugendverband im organisierten Thüringer Sport, traf sich am Dienstag, 7. November, zur jährlichen Auswertung und zur Vorausschau im Sportgymnasium Erfurt zum Landesjugendausschuss. 60 stimmberechtigte Delegierte, unter anderem die Jugendleitungen der Sportfachverbände sowie der Kreis- und Stadtsportbünde, wählten neue Vorstandsmitglieder, verabschiedeten Arbeitsschwerpunkte und den Haushaltsentwurf für das Jahr 2024. Zudem unterzeichneten Thüringens Sportminister Helmut Holter sowie LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel die Kooperationsvereinbarung zum gemeinsamen „Jahr des Schulsports 2024“.
Die Thüringer Sportjugend im Landessportbund (THSJ) verantwortet seit einer Umstrukturierung 2021 auch die Inhalte des Kinder- und Jugendsports – zusätzlich zu den originären Themen der Jugendarbeit im Sport und Jugendpolitik. Nach den pandemiebedingten Herausforderungen und dem Knick in der Mitgliederstatistik profitierte der Kinder- und Jugendsport auch von einer Förderung seitens des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport im Rahmen des Landesaktionsprogramms „Stärken - Unterstützen - Abholen“. So konnten die 3.300 Thüringer Vereine im Projekt „Kinder in die Sportvereine“ Fördergelder in Höhe von insgesamt ein Million Euro für Maßnahmen zur Mitgliedergewinnung beantragen, die Durchführung von Bewegungs- und Sportkursen in Schulen wurde finanziell unterstützt und vorerst bis zum Dezember 2023 läuft das Projekt "Bewegungscoachs für Thüringen". Auch die erstmals thüringenweit aufgelegte Werbekampagne für den Thüringer Vereinssport und das Ehrenamt „Vereins-A! Willkommen im Sportverein“ wurde mit dieser Bezuschussung realisiert.
Diese enge Zusammenarbeit findet in 2024 eine Fortsetzung. Im Rahmen des Landesjugendausschusses unterschrieben LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel, als gemeinsamer Vertreter von Landessportbund und Thüringer Sportjugend, und Minister Helmut Holter eine Vereinbarung zum „Jahr des Schulsports“. Damit richten Politik und Sport gemeinsam mit weiteren Partnern bereits zum sechsten Mal, zuletzt im Jahr 2019, dieses Themenjahr aus. Kinder, Familien und Pädagogen sollen gemeinsam für das wichtige Anliegen – regelmäßige Bewegung für den Nachwuchs - sensibilisiert werden.
„Durch die Corona-Einschränkungen sind viele Kinder körperlich-motorisch eingeschränkt, das Interesse an der Bewegung, am aktiven Sporttreiben und an einer Mitgliedschaft im Sportverein muss daher dringend wieder geweckt werden“, erklärte Helmut Holter den Hintergrund. „Ohne eine breit angelegte Nachwuchsarbeit kann es auch keine sportliche Spitze mehr geben“, verwies Holter zudem auf den Aspekt der Begabtenförderung. „Wir wollen mit diesem Jahr des Schulsports Sportunterricht als unverzichtbares Bewegungsfach in den Fokus rücken und Impulse zur Stärkung des Schulsports in Thüringen geben.“ Der Begriff des Schulsports umfasst dabei weitaus mehr als den Sportunterricht - so gehören auch der Ausbau der Förderung von Kooperationen zwischen Thüringer Sportvereinen und Schulen, die Zusammenarbeit und Unterstützung bei der Organisation etwa von Sport-AG´s am Nachmittag, Kreisjugendspiele sowie Sport- und Spielfesten zur Vereinbarung. Über 100 Veranstaltungen, darunter auch Bildungsangebote für die Lehrer, stehen bereits im Kalender des Schulsportjahres, welches unter dem Schwerpunkt Inklusion durchgeführt wird.
Der offizielle Start erfolgt am 11. Januar 2024 mit einer geplanten Bewegungspause in den Thüringer Schulen. „Wir erhoffen uns nicht nur die alle fünf Jahre wiederkehrende Symbolik des Themenjahres, sondern gemeinsam mit dem Ministerium auch eine Verbesserung der Bewegungsangebote in den Schulen“, verwies Thomas Zirkel auf die Forderung nach Einführung einer dritten wöchentlichen Sportstunde.
Keine Kürzungen für Freiwilligendienste und Bewegungscoachs
Helmut Holter brachte den Delegierten des Landesjugendausschusses weitere gute Nachrichten mit. So zeigte sich der Minister optimistisch die im Bundeshalt 2024 drohenden Einsparungen im Bereich der Freiwilligendienste für Thüringen kompensieren zu können. Aktuell sind 46 Freiwillige im Sport tätig. Ihr Aufgabenfeld reicht von der Betreuung von Sport- und Übungsgruppen in Grundschulen, Kitas und Sportvereinen über die Organisation von Sportveranstaltungen bis zur Unterstützung bei der Verwaltung. Sollten die Kürzungen tatsächlich kommen, wäre jede vierte Stelle bedroht.
Ebenfalls „nicht zur Debatte“ steht für Helmut Holter die Beendigung des Projekts der Bewegungscoachs zum Dezember 2023. „Wir werden diese Finanzierung beibehalten und die Anstellung in Sportvereinen weiter finanzieren“. Entscheidend wird nun sein, wann Thüringen einen Landeshaushalt verabschiedet. Im Juni 2022 wurden erstmals 13 hauptamtlich angestellte Bewegungscoachs berufen. Angestellt sind diese in zwölf Sportvereinen und einem Sportfachverband. Ursprünglich war das Projekt bis zum Juni 2023 angedacht, der Erfolg brachte eine Verlängerung der Förderung bis Jahresende. Nun setzen THSJ und LSB auf eine Verstetigung, auch um nachhaltige Effekte für die bereits 350 neu entstandenen Sportangebote und 170 Kooperationen mit Schulen zu erzielen. Die Personalkosten für die Bewegungscoachs übernimmt das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport.
Ausbau der Talentiaden, Fokus auf Inklusion und Ehrenamt
Weiterhin gemeinsame Sache machen der Sport und das Ministerium auch mit dem Programm „Bewegte Kinder = Gesündere Kinder“. Im Schuljahr 2017/2018 nahmen erstmals 49 Grundschulen freiwillig an dem Programm im Sportunterricht teil. Inzwischen absolvierten rund 55.000 Drittklässler den Bewegungscheck, der seit dem Schuljahr 2022/23 thüringenweit ein verpflichtender Teil des Schulsports ist. Für besonders sportlich begabte Kinder gibt es seit dem Jahr 2022 die sogenannten Talentiaden. Ziel ist es, bis zum Jahr 2025 in allen fünf Schulamtsbereichen eine regionale Talentiade durchzuführen. Für das kommende Jahr sind vier Veranstaltungen in Erfurt, Eisenach, Nordhausen und Gera geplant.
Diese Vorgabe für die Talentiden benannte der Vorsitzende der Thüringer Sportjugend, Robert Fischer, in seinem Bericht. Als weitere Arbeitsschwerpunkte ergänzte Fischer das Thema Inklusion, umgesetzt unter anderem durch ein inklusives Jugendlager im Rahmen der Nationalen Winterspiele 2024 von Special Olympics in Oberhof, die höhere Beteiligung junger Menschen aus dem Sport in Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit sowie die Fokussierung auf das Thema „junges Engagement“. An dieser Stelle dankte Fischer „der Landesregierung für die finanzielle Unterstützung über den Landesjugendförderplan“, ohne deren Unterstützung eigene Projekte sowie die finanzielle Unterstützung von Maßnahmen u.a. im Bereich der Jugendbildung in den Untergliederungen nicht möglich wäre.
Positionen im THSJ-Vorstand neu gewählt
Traditionell werden im Rahmen des Landesjugendausschusses jährlich bis zu vier Beisitzer in den THSJ-Vorstand gewählt. Mit dieser kurzzeitigen Möglichkeit zur Übernahme eines Ehrenamtes will die THSJ vor allem junge Menschen bis 27 Jahre ansprechen und zur Mitarbeit motivieren. Neben den wiedergewählten Beisitzerinnen Anne Baier (Marineclub Gotha/ Kreissportjugend Gotha) und Emily Köpper (20 Jahre/ TSV 1880 Gera-Zwötzen) wurden Jule Schiemann und Aaron Rommeley neu in den THSJ-Vorstand gewählt. Die bisherige Beisitzerin Anna Feuer (22 Jahre/ LTV Erfurt) rückte als stellvertretende Vorsitzende auf. Sie begründet ihr ehrenamtliches Wirken wie folgt: „Mir ist es wichtig, die Interessen des Kinder- und Jugendsports politisch zu vertreten und mich für die Anerkennung des jungen Engagements einzusetzen“.
THSJ-Vorsitzender erhält GutsMuths-Ehrenplakette in Bronze
Der Vorsitzende der Thüringer Sportjugend, Robert Fischer, wurde abschließend durch den LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel mit der GutsMuths-Ehrenplakette in Bronze geehrt. In der Jugendverbandsarbeit engagiert sich der ehemalige Rennrodler seit 2015 – damals im Alter von 25 Jahren. Zunächst verantwortete er als ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Thüringer Sportjugend die Bereiche Jugendarbeit in Sport, Spiel und Geselligkeit, sportliche Jugendarbeit und Jugendbildung. 2017 folgte die Wahl als stellvertretender Vorsitzender, seit September 2018 füllt Robert Fischer das Amt des Vorsitzenden in der Thüringer Sportjugend mit viel Herzblut und Engagement aus und ist zudem Mitglied des LSB-Präsidiums.
Fotos vom Landesjugendausschuss (Unterzeichnung, Wahlen, Ehrung) stellen wir bei Interesse gerne kostenfrei zur Verfügung – schreiben Sie uns (presse@lsb-thueringen.de).